Tempo 30 und Begegnungszonen

Massnahmen zur Beruhigung des Verkehrs in Wohnquartieren bilden seit längerer Zeit einen wichtigen Bestandteil jeder wesensgerechten und stadtverträglichen kommunalen Verkehrsplanung. Sie sind in den meisten Regionen zu einem gesellschaftlichen Konsens geworden. Sichere Verkehrswege und gestalterisch aufgewertete Strassenräume werten die Wohn- und Lebensqualität auf. Seit 2002 sind in der Schweiz einheitliche Gesetzesbestimmungen des Bundes in Kraft, welche die Einführung der Zonensignalisation Tempo 30 regeln.

Erhöhte Verkehrssicherheit

Die Erfahrungen mit Tempo-30-Zonen und Begegnungszonen sind schweizweit, im Kanton Aargau und in Zofingen gross. Es existieren zudem zahlreiche Arbeitshilfen und Umsetzungsbeispiele. Zu Diskussionen Anlass geben immer wieder bestehende Signalisationsmassnahmen und die baulichen Massnahmen. Mit den Verkehrsberuhigungsmassnahmen in den Wohngebieten soll der quartierfremde Durchgangsverkehr eingeschränkt und die Verkehrsteilnehmer angehalten werden, langsam und rücksichtsvoll zufahren. Dadurch wird die Verkehrssicherheit für sämtliche Verkehrsteilnehmenden erhöht. Sie basieren auf den Grundprinzipien der Verträglichkeit und der Koexistenz.

Initiative der Wohnquartiere

Der Zofinger Einwohnerrat überwies 2006 die Motion «Tempo 30 in den Zofinger Wohnquartieren» mit 35:3 Stimmen als Postulat. Daraus entstand im Jahr 2006 ein Konzept (sog. Konzept Schaufelberger) für die Einführung der Zonensignalisation in den Wohnquartieren. Dieses bildet die Basis für die Reduktion der Höchstgeschwindigkeit in den Quartieren. Eine zentrale Voraussetzung bildet dabei, dass die Initiative aus den Wohnquartieren selber kommt. Dieses Konzept hat sich grundsätzlich bewährt. Neu hinzugekommen sind in der Vergangenheit auch die Begegnungszonen. Hier verfährt die Stadt analog dem Konzept aus dem Jahr 2006.

Tempo 30 in 80 Prozent der Wohngebiete

Bereits in etlichen Quartieren in Zofingen und Mühlethal wurde die Zonensignalisation Tempo 30 und die Begegnungszone Tempo 20 eingeführt. Die sich bisher herausgebildete Praxis bezüglich Vorgehen, Massnahmen usw. hat sich grundsätzlich bewährt. Rund 80 Prozent der Wohngebiete sind mit einer Zonensignalisierung Tempo 30 belegt. Demnächst werden auch Teile der Arbeitszone mit einer Tempo-30-Zone belegt. Eine Begegnungszone wurde realisiert, zwei sind in Vorbereitung.

Die Diskussion um verkehrsberuhigende Massnahmen wird in Zukunft weiter gehen. Nach den kommunalen Sammelstrassen werden auch baulich integrierte innerstädtische Hauptstrassen ins Blickfeld des Interesses rücken. Zudem bieten dynamische Signalisierungen vielfältige Handlungsoptionen. Auch dürften die Smartifizierung und die fortschreitende Digitalisierung der Stadt das Mobilitätsverhalten massgeblich beeinflussen.

 

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