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Sehr guter Rechnungsabschluss 2017 der Einwohnergemeinde

Zum vierten Mal in dieser Legislaturperiode kann der Stadtrat Zofingen einen sehr guten Rechnungsabschluss der Einwohnergemeinde vorlegen: Die Erfolgsrechnung 2017 schliesst mit einem positiven operativen Ergebnis von CHF 3,68 Mio. ab – und damit fast genau auf dem Niveau des Vorjahres (CHF 3,72 Mio.). Damit wird das budgetierte Ergebnis von CHF 2,28 Mio. um CHF 1,40 Mio. übertroffen.

Dieses erfreuliche Ergebnis ist vor allem auf die äusserst positive Entwicklung beim Steuerertrag zurückzuführen: Der Gesamtsteuerertrag von netto CHF 37,83 Mio. lag um CHF 1,49 Mio. oder 4,1 Prozent höher als prognostiziert und gar 5,9 Prozent über dem Vorjahreswert.

Positiver Trend beim Steuerertrag der natürlichen Personen hält an
Dabei hielt der positive Trend der letzten Jahre bei den Steuererträgen der natürlichen Personen an. Dieser fiel (brutto, ohne Quellensteuern) im Vergleich zum Budget um CHF 0,63 Mio. oder 2,1 Prozent höher aus als budgetiert. Bei den Quellensteuern wurde der Budgetwert gar um CHF 0,32 Mio. oder 28,1 Prozent übertroffen. Wie bereits in den Vorjahren hat demnach auch im Jahr 2017, in dem die Zofinger Bevölkerung um nur 44 Personen gewachsen ist, eine strukturelle Verbesserung des Steuersubstrates stattgefunden.

Eine überraschend positive Entwicklung stellte sich auch bei den Steuererträgen der juristischen Personen ein: Die Aktiensteuererträge sind im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 17,5 Prozent höher ausgefallen und liegen um rund CHF 1 Mio. über dem Durchschnitt der letzten 15 Jahre.

Negative Sonderfaktoren im Aufwand, aber weiterhin hohe Budgetdisziplin
Ein Ereignis hat das Berichtsjahr in ausserordentlichem Masse geprägt: Am Samstag, 8. Juli 2017 wurde die Stadt Zofingen von einem Unwetter heimgesucht, wie es selbst ältere Bewohnerinnen und Bewohner noch nie erlebt haben. Gewaltige Wassermassen brachten grossflächige Überschwemmungen, Hangrutsche und Stromunterbrüche. Das Ereignis hat die Rechnung mit rund CHF 0,60 Mio. für nicht gedeckte Aufräum- und Wiederherstellungskosten (inklusive Feuerwehr- und Zivilschutzeinsätze) belastet. Die Selbstbehalte aus den diversen Schadenereignissen dürften zudem rund CHF 0,20 Mio. ausmachen.

Weitere Sonderfaktoren haben das Ergebnis zusätzlich negativ beeinflusst. So lagen die – nicht beeinflussbaren – Beiträge der Einwohnergemeinde für die Pflegefinanzierung um CHF 0,79 Mio. sowie die Ausgaben für die Sozialhilfe um CHF 0,32 Mio. über Budget. Erfreulicherweise ist es gelungen, diese erheblichen Mehrkosten im Aufwand teilweise zu kompensieren. Dies vor allem dank hoher Disziplin bei den durch die Stadt beeinflussbaren Ausgaben, unter anderem im Personalbereich, welcher CHF 0,40 Mio. unter Budget gehalten werden konnte. Trotzdem führten die Sonderfaktoren in der Summe dazu, dass der betriebliche Aufwand um CHF 0,17 Mio. höher ausgefallen ist als budgetiert.

Nettoschuld von gut CHF 10 Mio.
Netto wurden im Jahr 2017 CHF 8,90 Mio. (Budget CHF 12,95 Mio.) investiert, womit die Verschuldung um CHF 2,43 Mio. angestiegen ist. Im Budget war noch mit einem deutlich höheren Fehlbetrag von CHF 7,54 Mio. gerechnet worden. Die Nettoverschuldung der Einwohnergemeinde beträgt damit per 31. Dezember 2017 neu CHF 10,19 Mio. Dies entspricht CHF 883 pro Einwohner.

Gute Ausgangslage – aber bleibende Herausforderungen
In der abgelaufenen Legislaturperiode (2014–2017) konnte eine in der Geschichte der Stadt Zofingen rekordhohe Selbstfinanzierung von insgesamt CHF 29,80 Mio. erarbeitet werden. Dies war auch nötig, wurden doch in diesem Zeitraum auch Nettoinvestitionen von total CHF 32,5 Mio. getätigt. Trotz überdurchschnittlicher Selbstfinanzierungsraten stieg in diesem Zeitraum die Verschuldung der Einwohnergemeinde also um CHF 2,73 Mio. an. Und der Investitionsplan sieht in den nächsten Jahren weitere hohe Ausgaben vor. Man benötigt daher auch zukünftig eine durchschnittliche Selbstfinanzierung von mindestens CHF 7 Mio. pro Jahr, um die anstehenden hohen Investitionen mittel- bis langfristig solide finanzieren zu können.

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass der beeinflussbare Aufwand stets sehr gut im Griff gehalten werden konnte. Dies dürfte auch weiterhin so bleiben. Die Herausforderungen auf der Aufwandseite liegen wie bisher bei den nicht beeinflussbaren Positionen, vor allem im Bereich der Pflegekosten, aber auch der Sozialhilfe, welche weiter stark ansteigen dürften. Zuversichtlich stimmt jedoch die Tatsache, dass bei den Steuereinnahmen der natürlichen Personen ein nachhaltiger Aufwärtstrend zu verzeichnen und auch bei den Aktiensteuereinnahmen Licht am Ende des Tunnels sichtbar ist.

Erfreulicher Abschluss beim Seniorenzentrum
Die Erfolgsrechnung der Spezialfinanzierung Seniorenzentrum schliesst mit einem erfreulichen Ertragsüberschuss von CHF 0,41 Mio. ab. Dies nach einem Aufwandüberschuss von CHF 0,35 Mio. im Vorjahr. Im Vergleich zum Budget fiel das Ergebnis um CHF 0,37 Mio. besser aus. Dank der sehr guten Auslastung und höheren Einnahmen aus Cateringleistungen lagen die Erträge insgesamt um CHF 0,53 Mio. oder 3,8 Prozent über dem Budget. Der Personalaufwand fiel allerdings um CHF 0,37 Mio. oder 4,0 Prozent ebenfalls höher aus als budgetiert. Durch die Einlage des Ertragsüber-schusses hat sich der Bestand des Rücklagenfonds per Ende 2017 wieder auf solide CHF 2,16 Mio. erhöht.

Die Spezialfinanzierung Abfallwirtschaft schliesst trotz der vorgenommenen Tarifsenkung mit einem erfreulichen Ertragsüberschuss von CHF 0,09 Mio. ab. Das Vermögen hat sich dadurch per 31. Dezember 2017 auf CHF 1,31 Mio. erhöht, was Spielraum für weitere Tarifanpassungen ergibt.

Jahresrechnung 2017 Einwohnergemeinde

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