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Saisoneröffnung bei Musik & Theater Zofingen mit «Tabu»

Die Saison 2018/2019 wird am 25. Oktober 2018 mit «Tabu» eröffnet, einem Schauspiel des Altonaer Theaters nach dem Roman von Ferdinand von Schirach. Darin geht es um die Frage, was wahr und was wirklich ist, wenn in einer Mordanklage zwar ein Geständnis und Indizien vorliegen, es jedoch keine Leiche gibt.

Der Synästhetiker Sebastian von Eschburg, dessen Kindheit durch den Selbstmord des Vaters überschattet wurde, versucht mit Hilfe der Fotografie für sich herauszufinden, was wahr und was wirklich ist. Stets auf der Suche nach Schönheit, überschreitet er moralische und ästhetische Grenzen. Als von Eschburg verdächtigt wird, eine junge Frau getötet zu haben, übernimmt Konrad Biegler die Verteidigung. Biegler ist ein renommierter Strafverteidiger, der sehr wohl zwischen Wirklichkeit und Wahrheit unterscheiden kann. Trotzdem realisiert er im Laufe des Verfahrens, dass er seine Sicht auf die Dinge ganz neu hinterfragen muss.

Von Schirach setzt sich in «Tabu» einmal mehr mit unserer Wahrnehmungswelt auseinander und fordert uns dazu auf, festgeschriebene Denkmuster zu hinterfragen: Was definiert Schönheit? Und was unterscheidet die Wahrheit von der Wirklichkeit? Das Publikum kann die Aufklärung des Falles mitverfolgen und erhält in Rückblenden Einblicke in die Kindheit von Eschburgs.

Ferdinand von Schirach wurde 1964 in München geboren. Er liess sich 1994 in Berlin als Rechtsanwalt mit Tätigkeitschwerpunkt im Strafrecht nieder. Die ersten literarischen Veröffentlichungen legte von Schirach 2009 und 2010 mit Kurzgeschichtenbänden vor, die auf Material aus seiner beruflichen Praxis als Anwalt und Strafverteidiger zurückgreifen. 2013 brachte von Schirach den Roman «Tabu» heraus. Wie die Hauptfigur des Romans ist auch von Schirach selbst Synästhetiker. 2015 wurde sein Theaterstück «Terror» uraufgeführt. Das Stück war 2016 in Zofingen zu Gast, ebenfalls in einer Inszenierung des Altonaer Theaters.

Barbara Lanz, Kai Maertens, Philip Wilhelmi (Bild: G2 Baraniak)