Rundgang durch die Altstadt und Umgebung

Die Zofinger Altstadt gilt als eine der schönsten und besterhaltensten der ganzen Schweiz. Die nach einheitlichem Plan gebaute Altstadt stellt sich als unregelmässiges Rechteck von rund 470 Metern Länge und maximaler Breite von 225 Metern dar und ist eine typische Frohburger Anlage. Unter den acht Städten, welche die Frohburger Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts zur Sicherung ihres Territoriums an den Jura- und Aareübergängen gegründet haben, ist sie nicht nur die grösste, sondern vermochte auch ihr historisches Cachet am reinsten zu erhalten.

Zahlreiche historische Gebäude wurden in den letzten Jahren renoviert und erstrahlen heute in neuem Glanz. Lassen Sie sich während einer Stadtführung (Buchung über das Stadtbüro) die wichtigsten Sehenswürdigkeiten unserer Altstadt zeigen und vom Charme der verwinkelten Gässchen und Dächer verzaubern.


Niklaus Thut - der Stadtheld

In der Schlacht bei Sempach am 9. Juli 1386 fielen Alt-Schultheiss Niklaus Thut und zwölf Zofinger Bürger unter Herzog Leopold III - auf der Seite der Habsburger kämpfend gegen die Eidgenossen. Der Legende nach rettete Niklaus Thut sterbend das Zofinger Fähnlein, in dem er es sich in den Mund schob. Erst bei der der Aufbahrung der Leiche in der heimatlichen Kirche wurde das Fähnlein bei ihm wieder gefunden. Niklaus Thut wurde so zum Stadthelden. Heute ziert er als Standbild den nach ihm benannten Brunnen und Platz in der Altstadt.

Ein Auszug der wichtigsten Sehenswürdigkeiten

Heiternplatz

Der Heiternplatz wird oft auch als «der schönste Festplatz der Schweiz» bezeichnet. Der einzigartige Zofinger Festplatz mit seinem Lindengeviert, welches 1745 als Exerzierplatz errichtet worden ist, bildet eine wunderschöne Kulisse für Anlässe unter freiem Himmel mit Blick auf die Altstadt und die Alpen.

Niklaus-Thut-Platz mit Brunnen

Ursprünglich «am Spitzenberg» genannt, dann Gerechtigkeitsplatz. 1894 übergab die Studentenverbindung Zofingia anlässlich ihres 75jährigen Bestehens der Stadt den neuen Brunnen. Er setzt Schultheiss Niklaus Thut ein Denkmal, der 1386 in der Schlacht von Sempach das Stadtbanner trug.

Rathaus

1792–95 wurde das Rathaus nach Plänen von Niklaus Emanuel Ringier erbaut. Das heutige Rathaus ist das Vierte an dieser Stelle. Heute dient es den städtischen Behörden und der Ortsbürgergemeinde für Sitzungen und öffentliche Anlässe. Es verfügt über einen klassizistischen Bürgersaal und einen schönen Innenhof mit dem ältesten Brunnen von Zofingen. Das Rathaus Zofingen ist zudem im Swissminiaturpark in Melide nachgebildet.

Römische Mosaikböden

Die Überresten eines römischen Gutshofes aus der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts n. Chr., die 1826 entdeckt und deren Mosaikböden restauriert wurden, zeugen von der Herrschaft der Römer auf dem Zofinger Gemeindegebiet.

Das Herrenhaus des römischen Gutshofes, welches mit einer Gesamtlänge von über 100 Metern das grösste Herrenhaus der ca. 200 römischen Gutshöfe des Kantons Aargau darstellt, steht in leicht erhöhter und geschützter Lage über dem Talboden der Wigger mit freiem Ausblick.

Aufgrund der Keramikfunde wird die Siedlungsdauer auf das späte 1. – 3. Jahrhundert n. Chr. datiert. Die Mosaikböden wurden wahrscheinlich Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. angelegt. Das Herrenhaus soll in der ersten Häflte des 1. Jahrhunderts n. Chr. errichtet und verschiedene Male um- und ausgebaut worden sein. Das Ende der Benützung dürfte in die Zeit der Alemanneneinbrüche nach 260 n. Chr. fallen. Die Mosaikböden können frei besichtigt werden.

Stadtkirche (Stiftskirche)

Die Stadt- und einstige Stiftskirche St. Mauritius ist das Wahrzeichen Zofingens im Zentrum der Altstadt. Die Grundgestaltung der dreischiffigen Anlage stammt aus dem 11. Jahrhundert. In späteren Jahrhunderten wurden die Ostpartie (Chor und Krypta) und die Westpartie (Turm) wesentlich verändert. Bei der Gesamtrestaurierung stiessen die Archäologen 1979/80 im Kirchenschiff auf Überreste mehrerer Vorgängerbauten. Die ältesten Grundmauern der Stadtkirche werden um das Jahr 600 n.Chr. datiert. Mit den dazugehörigen Gräbern bildet sie eines der bedeutendsten Kultur- und Siedlungsdenkmäler, die Zofingen besitzt. Die Beigaben der Stiftergräber sind im Museum Zofingen ausgestellt.

Der Kirchturm ist über 60 Meter hoch. Seit 1929 hängt dort ein sechsstimmiges Geläute (die grösste Glocke wiegt rund 6'900 Kilo, die kleinste – sie stammt als einzige aus dem Jahr 1403 – 600 Kilo).

Der 1649 fertiggestellte Turm hat ein Pendant in Winterthur, weil die Eulacher seinerzeit vom Zofinger Bau hell begeistert waren.

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