|

Sanierung des Bildungszentrums Zofingen weiterhin auf Kurs – eine unspektakuläre aber doch imposante Baustelle

Das im Sommer 2019 gestartete Grossprojekt "Sanierung Bildungszentrum Zofingen" mit Gesamtkosten von ca. CHF 42,2 Mio. ist in die zweite Bauphase gestartet. Nachdem die Heilpädagogische Schule termingerecht und mit einer Kostenunterschreitung von rund acht Prozent saniert werden konnte, hat nun der Stadtrat die Baubewilligung für die Arbeiten an den restlichen sechs Gebäuden erteilt.

Bei der Sanierung der Gebäude des Bildungszentrums handelt es sich nicht um eine äusserlich spektakuläre Baustelle – keine imposante Baugrube, praktisch kein Lärm, kein Kran, und es wächst auch kein neues, hohes Gebäude gegen den Himmel. Im Gegenteil – es ist gerade das Ziel, die Raumstrukturen und den ursprünglichen Charakter dieses Gebäudeensembles zu erhalten und dieses vorwiegend technisch zu erneuern. Minimale Eingriffe im laufenden Betrieb sollen eine maximale Wirkung erzielen, sodass das Leben dieser Gebäude von 1976 um nochmals 25 Jahre verlängert werden kann.

Rund 500 Fenster und die veraltete Haustechnik, wie zum Beispiel die Lüftungsanlagen, die Notbeleuchtung, die Elektroverteilungen und die Gebäudeautomation, sind in einem schlechten Zustand und müssen ersetzt werden. Im Vordergrund steht die Sanierung der bestehenden Gebäudehülle. Vorgesehen sind der Ersatz der Fenster und die energetische Sanierung der Treppenhäuser.

Erster Trakt als "Prototyp" erfolgreich abgeschlossen
Der Gebäudetrakt der Heilpädagogischen Schule (HPS) wurde 2019 als erster in Angriff genommen. Im Sommer 2020 konnten die Schülerinnen und Schüler das Gebäude wieder beziehen – sie waren vorübergehend in ein Schulraumprovisorium ausgewichen. Der Stadt Zofingen und dem Kanton Aargau war es wichtig, den HPS-Trakt als ersten separat vorzuziehen. Alle Planungsschritte konnten an diesem in überschaubarer Grösse geplant werden. Die Ausführung und die spätere Inbetriebnahme zeigten, dass man auf dem richtigen Weg ist und mit den restlichen sechs Trakten in ähnlicher Weise vorgehen kann. Erfreulicherweise konnte die Sanierung der HPS rund 8 Prozent unter dem gesprochenen Budget abgeschlossen werden. Dies auf Grund der damals sehr guten Arbeitsvergaben, insbesondere bei den Fenstern.

Baubewilligung für die restlichen Trakte erteilt
Im Juli 2021 hat der Zofinger Stadtrat in einer zweiten Etappe die Baubewilligung für die Sanierung der restlichen sechs Trakte erteilt. Die Vergaben erfolgen als komplettes Paket über alle sechs Trakte. Die aktuell volatilen Preise auf dem Baumarkt lassen noch keine abschliessende Prognose für die Schlussabrechung in ca. drei Jahren zu. Bauherrschaft und Planer sind aber zuversichtlich, dass auch die nächsten sechs Trakte innerhalb des gesetzten Kostenrahmens saniert werden können.

Schulraumprovisorium bewährt sich
Bereits bei der Sanierung der HPS hat man sehr gute Erfahrungen mit dem Provisorium gemacht. Bei den zukünftigen Bauarbeiten kommt erschwerend dazu, dass die Räumlichkeiten unter vollem Betrieb saniert werden müssen. Umso mehr wird sich das Schulraumprovisorium auch hier bewähren. Das auf den Containern zusätzlich montierte Pultdach macht das Provisorium langlebiger und das Raumklima auch im Sommer angenehmer.

Langfristige Planung
Entsprechend der grossen Bausumme erstreckt sich auch die Bauzeit über eine längere Zeit. Noch dieses Jahr werden der Turnhallentrakt und der Naturwissenschaftstrakt der Mittelschule in Angriff genommen. Beim Naturwissenschaftstrakt werden die grössten Eingriffe vorgenommen, um einen zeitgemässen Unterricht gewährleisten und gleichzeitig die gesetzlichen Vorschriften einhalten zu können. Zum Beispiel muss in diesem Trakt ein Lift eingebaut werden.

2022 folgt die Sanierung des Mittelschultrakts. Die Hauptarbeiten am Zentralgebäude erfolgen in den Jahren 2022 und 2023. Die Trakte der Berufsschule und der Werkstätten sind in den Jahren 2023 und 2024 an der Reihe.

Grössenordnung der Energieeinsparungen anhand des ersten sanierten Trakts bestätigt
Wie gross die Energieeinsparungen effektiv sein werden, wird sich erst im eingespielten Betrieb wirklich zeigen und messen lassen. Anhand des schon sanierten HPS-Trakts kann auf einen massiven Rückgang des Energieverbrauches geschlossen werden. Bei diesem Trakt kann von einer Einsparung von 50–75 Prozent ausgegangen werden. Die Einsparungen bei den restlichen Trakten werden voraussichtlich in ähnlicher Grössenordnung liegen.

Controlling und Arbeitssicherheit
Den Verantwortlichen der Stadt Zofingen und des Kantons Aargau ist es ein besonderes Anliegen, dass durch die grosse Investitionssumme und die lange Bauzeit die finanziellen und terminlichen Risiken immer ganz genau im Auge behalten werden. So führt die Projektleitung zusammen mit der Bauleitung laufend eine strenge Kostenübersicht, eine detaillierte Reservenbewirtschaftung und eine Beurteilung der sonstigen Risiken mittels eines laufend nachgeführten Analysewerkzeugs. Die Projektleitung obliegt auf Seiten der Stadt Zofingen dem Bereich Hochbau und Liegenschaften, auf Seiten des Kanton Aargau dem Departement Finanzen und Ressourcen, Immobilien Aargau. Die aktuellen Dokumente werden der Planungs- und Baukommission mit Vertretungen von Stadt und Kanton laufend präsentiert.

Auch der Arbeitssicherheit wird grosse Bedeutung beigemessen. Die Covid-Pandemie stellte die Baustelle vor grosse Herausforderungen. In der nun folgenden Phase ist insbesondere die Logistik der Baumaterialien nicht ganz einfach. Die Bauherrschaft hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst wenig Anlieferungen von der Nordseite her über die Aufenthaltsbereiche vor den Haupteingängen zuzulassen. Der Installationsplatz wurde deshalb auf der südlichen Seite eingerichtet, sodass die Zufahrt über den neuen Kreisel bei der Landi hinter die Gebäude erfolgen kann.

Biodiversität und Nachhaltigkeit
Für die Stadt Zofingen und den Kanton Aargau haben die Themen "Nachhaltiges Bauen" und "Biodiversität" einen hohen Stellenwert und werden auch bei diesem Projekt berücksichtigt. Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit wird auf dem Dach der Mittelschule eine Photovoltaik-Anlage mit Speicher erstellt, welche einen Teil der Gebäude auf dem Campus mit Strom versorgen wird. Nach Abschluss der Bauarbeiten und dem Rückbau des Provisoriums werden die Umgebungsflächen im Sinne der Biodiversität wiederhergestellt.

Die Sanierung des HPS-Gebäudes ist abgeschlossen (grün markiert). Die restlichen sechs Trakte folgen ab jetzt bis 2024 (Bild: zvg)
Aktuell sind die Fassadenarbeiten und der Ersatz der Fenster bei der Turnhalle in Gang (Bild: zvg)

Medienmitteilung der Stadt Zofingen und des Kantons Aargau

  • drucken
real estate