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Der Einwohnerrat entscheidet über den Bau des Oberstufenzentrums

Die Projektierungsphase für die erste Etappe des Oberstufenzentrums ist abgeschlossen. Am 24. Oktober 2022 befindet der Zofinger Einwohnerrat über den Baukredit von CHF 43,76 Mio. Stimmt der Einwohnerrat dem Grossprojekt zu, kann im März 2023 die Zofinger Stimmbevölkerung über den Bau des neuen Schulhauses mit Dreifachturnhalle entscheiden.

Auslöser des Vorhabens sind die stark wachsenden Schülerzahlen, welche den Bau nötig machen. Mit dem Neubau will Zofingen nicht nur ein Schulhaus bauen, sondern den Grundstein für ein Oberstufenzentrum legen. Im Bereich der heutigen Bezirksschule (Bez) soll Schulraum für alle Sek- und Realschulklassen gebaut werden, um die Oberstufe in Zofingen an einem Ort zusammenzuführen. Dies hat der Zofinger Einwohnerrat bereits 2017 beschlossen. 2021 haben zudem die Gemeinden Brittnau und Strengelbach entschieden, dass ihre Oberstufe nach Zofingen verschoben werden soll. 

Das neue Schulhaus wird 26 Unterrichtszimmer und 13 Gruppenräume umfassen. Dazu kommen diverse Räume beispielsweise für den Fachunterricht, für die Lehrerinnen und Lehrer, für die Schulleitung, die Schulsozialarbeit und die Infrastruktur. Weiter ist in den drei unteren Geschossen eine Dreifachturnhalle geplant. In der unteren der beiden alten Bezirksschulturnhallen sollen über 500 Veloabstellplätze entstehen.  

Während der Planung wurde mehrfach der Standort der neuen Schulanlage hinterfragt. Auch ein möglicher Standort beim Bildungszentrum Zofingen (BZZ) wurde eingehend geprüft. Mit dem Beschluss des Einwohnerrats vom Mai 2022 ist klar, dass das neue Schulhaus an der Rebbergstrasse, unterhalb der Bezirksschule, gebaut werden soll. So können Synergien genutzt und das Platzproblem der Bez elegant entschärft werden. Schon ab Inbetriebnahme des Neubaus wird dieser zusammen mit der bestehenden Bez als Oberstufenzentrum betrieben. Das heisst, dass die drei Stufen Real-, Sekundar- und Bezirksschule gemeinsam im neuen Zentrum untergebracht werden. Es wird keine Separierung in Bezirksschulhaus und Sekundar- und Realschulhaus geben. Die Klassen werden sinnvoll, aber gemischt, auf die Häuser aufgeteilt. Diese Entwicklung ist bereits im Schuljahr 2022/2023 mit der Umstellung auf Zyklusleitung gestartet worden. Bis zum Bezug des Neubaus –auf das Schuljahr 2027/2028 – werden sich die Stufen weiter annähern.

In der nun abgeschlossenen Projektierungsphase konnte das Projekt weiter optimiert und verfeinert werden. Um dem Lehrplan 21 gerecht zu werden, wurden zwei zusätzlich Multifunktionsräume eingeplant. Zudem konnten Anregungen von Lehrpersonen und Schülerinnen und Schülern umgesetzt werden. Statt Kunst am Bau sind Trinkwasserbrunnen vorgesehen, und das Pausenhallendach wird vergrössert. Ein provisorischer Einbau der Teamzimmer im bestehenden Garderobenpavillon erübrigt sich mit der im Mai 2022 beschlossenen Aufstockung. Das vorliegende Projekt (OSZ A) eignet sich schultechnisch und architektonisch hervorragend für eine Erweiterung – voraussichtlich in Form eines Ersatzneubaus für die Bez (OSZ B).

Nachhaltige Wärme- und Stromerzeugung
Geheizt werden soll das neue Schulhaus mit Erdsonden und einer Wärmepumpe. Dank diesem System kann im Sommer die Bodenheizung ökologisch und ohne Mehraufwand als passive Raumkühlung genutzt werden. Gleichzeitig werden so im Sommer die Erdsonden regeneriert. Auf Nachhaltigkeit wird auch bei der Stromerzeugung gesetzt – mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach. Obwohl das Schulhaus für den Eigenverbrauch nur rund die Hälfte der Dachfläche benötigen würde, soll aufgrund der aktuellen Entwicklungen auf dem Energiemarkt und zur Erreichung der Ziele der regionalen Energiestrategie die gesamte Dachfläche für eine Photovoltaikanlage genutzt werden. Die überschüssige Energie kann für das benachbarte Bez-Gebäude verwendet oder in das öffentliche Stromnetz eingespiesen werden.

Baukosten im Vergleich
Um einzuschätzen, ob das geplante Schulhaus die Stadt Zofingen verhältnismässig teuer oder günstig zu stehen kommt, wurden einerseits verschiedene Kostenvergleiche angestellt und die Projektkostenentwicklung während der Projektierungsphase analysiert. Die Berechnungen zeigten, dass das Projekt trotz hoher Nutzerfreundlichkeit und der Berücksichtigung von nachhaltigen Grundsätzen sehr wirtschaftlich erstellt werden kann.

Die Kosten pro Unterrichtszimmer konnten im Verlauf des Projekts stetig nach unten korrigiert werden. Gemäss heutigem Kenntnisstand kann das Kostenziel für das Vorhaben von CHF 42 Mio. (Teuerungsstand 1. April 2020) um rund CHF 50'000 unterschritten werden und beträgt CHF 41,95 Mio. Davon werden für die Berechnung des Baukredits die Projektierungskosten von CHF 2'566'380 abgezogen. Dazu kommt die Teuerung zwischen 1. April 2020 und 1. April 2022 von CHF 4'372'448. Gerundet beträgt der beantragte Baukredit somit CHF 43,76 Mio. Darin ist die Photovoltaikanlage über die ganze Dachfläche im Wert von CHF 498'000 enthalten.

Modell des zukünftigen Oberstufenzentrums (OSZ A). Dank optimaler Platzierung des Gebäudes im Gelände wird das Oberstufenschulhaus mit Dreifachturnhalle im Untergeschoss nur rund 1 Meter höher als die bisherige Turnhalle. (Bild: zvg)

 

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