Label Energiestadt

Bereits seit 2007 trägt Zofingen das Label Energiestadt und wurde 2011, 2015 und 2019 rezertifiziert. Das Energiepolitische Programm des Stadtrats bildete die Grundlage für die Zertifizierung. 

Die Entwicklungen und der Einsatz von erneuerbaren Energien unterliegen einer grossen Dynamik. Dazu beigetragen hat auch der Klimawandel. Die Beweggründe sind bekannt: steigenden Preise für Strom, Gas und Öl sowie die damit verbundene Notwendigkeit der Energieeinsparung und der möglichst effizienten Nutzung der Energieressourcen sowie die Substitution fossiler Energieträger.

In vielen Städten konnte durch kommunales Energiemanagement nachweislich der Einsatz von Wärme, Strom und Gas kontinuierlich reduziert und damit die kommunalen Haushalte entlastet werden. Zugleich wurden dadurch Ressourcen geschont und die Luftbelastung sowie der Ausstoss von Treibhausgasen vermindert, so dass ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden konnte. Dies allein reicht jedoch zur notwendigen Reduzierung der Treibhausgasemissionen nicht aus. Daher werden in den Kommunen immer mehr auch erneuerbare Energien eingesetzt.

Die Gemeinden können dabei eine Rolle als Moderatoren für private Klimaschutz-Investitionen übernehmen. Sie verfügen weiter über ein grosses Potenzial für den Einsatz erneuerbarer Energieträger (z. B. die Nutzung einer Vielzahl von Gebäudedächern kommunaler Liegenschaften für die Solarenergie oder auch an Möglichkeiten, die sich aus der Verwertung von Biomasse ergeben).

Über verschiedene energiepolitische Schwerpunkte und Handlungsfelder herrscht Einigkeit. Der Einsatz von erneuerbaren Energien muss verstärkt werden. Die Vorteile sind: Versorgungssicherheit, hoher Imagegewinn und Beschäftigungseffekte vor allem für das lokale Handwerk. Da die Nutzung erneuerbarer Energien meist durch dezentrale Anlagen erfolgt, bietet sich hier zudem die Chance einer Erneuerung bzw. Stärkung der kommunalen Rolle in der Energieversorgung. Auch liegt darin ein grosses Potenzial an Kooperationen, das es noch auszuschöpfen gilt.

Die nachhaltige Energienutzung auf kommunaler Ebene ist und bleibt ein Schwerpunktthema für die nächsten Jahre und Jahrzehnte. Im Vordergrund steht die Energieversorgung unter Nutzung erneuerbarer Energien (u. a. Fernwärmenetze). Besonders zu beachten sind mögliche Konflikte zwischen den verschiedenen Interessengruppen (z. B. lokale EW's, erzo, Private), der Vielzahl der Potenziale der Nutzungskonkurrenzen (z. B. Stadtbild, Denkmalschutz), vorhandene Planungsstrukturen und -prozesse.

Neuerungen in technischer und prozessualer Hinsicht werden die Energiewende ständig begleiten. Sie ist geprägt von folgenden Merkmalen: Interaktion zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft; Orientierung an langfristigen Zielen; hohes Mass an disziplinen- und ressortgreifender Zusammenarbeit und kontinuierliche Reflektion des Vorgehens («kein Fortschritt ohne Experiment»).

Die Energiepolitik der Zukunft ist geprägt von einer stärkeren Verzahnung von verschiedenen Bereichen, wie Stadtentwicklung, Gebäudesanierung und stadttechnischen Systemen.

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